Allgemein

Als der Samstag zum Sonntag wurde

Lange schon glaubt die große rote Frau den zauberhaften Geschöpfen nicht mehr, die sich ausmalen, das Wetter vorhersagen zu können. Gerade in den vergangenen Wintermonaten war das, was man bezüglich der Voraussagen planen/erwarten durfte, alles andere als zutreffend.

Da möchte man meinen, dank modernster Analyseverfahren würde es zunehmend „einfacher“, treffsichere Aussagen zu machen. In der Realität zeigte sich seltsamerweise in jüngster Vergangenheit oft, dass der Mensch denkt, Gott aber lenkt. Oder Petrus, der nach bayerischem Traditionswissen das Wetter macht. Petrus pfeift auf Meteorologie!

Seit einem halben Jahr ungefähr verweigert Rotfrau demnach jedwede Wetterwahrsagerei, es stimmt sowieso nicht.

Je näher der Sommer allerdings kommt, und hier in Nordjütland scheint es angesichts des erfreulichen Vorfrühlings dieses Jahr besonders schnell zu gehen – hurrrraaaaa! – , desto zutreffender werden die Ansagen aus der Wetterglaskugel.

„Wir sollten morgen an den Strand fahren“, so der wundervolle große schwarze Mann am Freitag Abend. „Am Sonntag wird das Wetter schlecht.“

Wir planen meistens bereits am Freitag, um entsprechende Vorbereitungsmaßnahmen zu ergreifen. Wer mit trotzenden Zwillingskleinkindern und einem schwankend gelaunten 14jährigen ein gelungenes Wochenende verbringen will, der sollte alles parat haben, was einen reibungslosen Ablauf garantiert.

Samstag also Ausflug nach Hirtshals. Schiffe, Fähren, weltbester Hafenimbiss der Welt, Strand. So war der Plan. Und weil diese kleine, knuffige Hafenkneipe umwerfend köstliches Essen serviert, kündigte der Preußenbayer sein Mitkommen an. Einen ordentlichen Happen lässt sich der Feinschmecker nämlich nicht entgehen, auch wenn er dafür mit der „nervigen Sippe“ mit muss.

Der Spaziergang im Jachthafen/(gibt es auch?) Kutterhafen war kurz und endete in lustig quiekendem Kleinkindsport:

Rampen raufklettern, wieder runterklettern, außenrum rennen, vor Freude quieken und wieder von vorne. Wen interessieren Schiffe, wenn es ein Skateboardareal gibt?

Wir genossen bald darauf unser Fischfilet in ca. 10 Meter Entfernung von der im Fährhafen liegenden Norwegenfähre. War schon ein Spektakel, als sich dieses Riesenschiff auf den Weg in den Norden machte. Selten so brave Kleinkinder im Restaurant erlebt! Kein Tobsuchtsanfall, kein Gebatze und Rumgeschmiere, kein Rumlaufen, keine Quengelei. Superbrav!

Wir winkten dem ausfahrenden Schiff, tranken unseren Kaffee aus und machten uns auf zu dem Strand, an dem sich der große schwarze Mann 2010 in den Norden zu verlieben begann.

Doch das Dünenabenteuer machte dieses Mal nicht ganz so viel Spaß wie sonst.

Sicher, das Wetter war zauberhaft. Mild, sonnig, vergleichsweise windstill.

Rotfrau möchte dem Nachtischfeemann bald einen Geburtstaggruß schicken und wollte ihm daher ein Strandbild malen. Fällt es sehr auf, ich habe drei Versuche gezeichnet?!

20150228_124953 - Kopie

Ich habe keinen richtigen Platz finden können, an dem nicht entsetzlich viel Müll rumgelegen ist! Das war der beste Platz, aber auch hier liegt Mist im Bild!

Unfassbar, wieviele Plastikflaschen, Reste von Plastikflaschen, Netze, Kanister, Kleidungsreste, Mist und vieles mehr rumgelegen sind! Das Zeug ist bis in die Dünen reingeflogen! Dreck, den das Meer beim letzten Sturm zu den Menschen zurückgekotzt hat!

Klingt vulgär, aber genau so empfinde ich das!

Warum schmeißen wir Menschen alles einfach ins Meer? Warum müssen wir immer alles kaputt machen? Warum benehmen  wir uns wie ein elender Pestpickel, den man um´s Verrecken nicht ausquetschen kann?

Ich werde nicht weiter darauf eingehen, dank meines Geographiestudiums habe ich Einblicke ins Weltgeschehen, die Brechreiz auslösen können.

Und am Strand wurde mir das alles wieder bewusst.

Ein baldiges „Alles Gute“ trotzdem, lieber Nachtischfeemann!

Teilen:

Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

4 Comments

Kommentar verfassen