unser Umzug

offline? Smartphone!

(veröffentlicht am Sonntag, 14. September 2014)

Huhu!
Dieses Mal aus Hildesheim. Weit sind wir ja nicht gerade gekommen…
Und weil das Hotel mich gratis ins Netz lässt, melde ich mich geschwind mal.
Um halb elf sind wir erst von der Wohnung des Riesenfreunds losgekommen. Unsere Autos waren mies gepackt und es war ein Haufen Arbeit, das Chaos des gestrigen Tages zu beseitigen.
Nach einem regelrechten Hauruckumzug musste Rotfrau um 12 Uhr mit den Krawallos alleine zum Riesenfreund fahren, da der kleine Belgier auf dem Arm sitzend eingeschlafen war. Der wundervolle große schwarze Mann kümmerte sich um den Rest und zeigte Herrn und Frau Senf Wasserleitungen und ähnliches.
Der wbBdW und der Finanzbruder übernahmen die Garage.

Der Abschied von meinen Lieben war das Grauenvollste, das ich je in meinem Leben erleben musste!

Nie habe ich so bitterlich geweint und nie hat es mir das Herz so abgeschnürt wie da. Ein Gefühl, das ich nie wieder vergessen werden kann.

Nie.
Bis um halb drei habe ich nur geweint und war so froh, mich beim Riesenfreund bei Kaffee und Nett anlehnen zu können.
Familie und Freunde zurück zu lassen ist wohl das Fieseste, was man sich vorstellen kann!
Die Babys schliefen bis drei.
Logisch, dass der Riesenfreund und Riesenfrau einen Riesenhund haben, aber der kleine Wikinger fand das Tier zum Knuddeln. Rotfraus Hundephobie ist untherapierbar.
Am Abend gab´s eine Abschiedsfeier mit Ständchen. Schon wieder Tränen und das gerade wieder menschlich aussehende Gesicht (stundenlanges Weinen verformt Teint und Nase eklatant) verwandelte sich erneut zum Grisu.
Nun denn, Abfahrt war heute um halb elf. Rotfraueltern und Preußenpapa kamen zum Winken.

Tränen.
Wer hätte bloß gedacht, dass man auf deutschen Autobahnen entspannt reisen kann? Richtig. Keiner.
Schon mal mit Zwillingen im besten Rabaukenkleinkindalter 1200 km gefahren? Krawallos mögen weder gerne stundenlang im Schwitzkasten sitzen, noch in Rastanlagen still an Mamas und Papas Hand stehen bleiben, während ein ganzer Bus alter Weiber eine Monsterschlange vorm Damenabtritt bilden. Korrekt gelesen. ABTRITT.
Deutsche Damentoiletten sind widerlich. Angepullerte Klobrillen, daneben gelullert, unappetitliche Artikel in der Kabine, übler Gestank. Buäh.
Dafür legste dann schlappe 70 ct ins Drehkreuz und darfst dir mit Eiswasser die Pfoten waschen.

Lecker. Saulecker!
In Skandinavien gibt es das so nicht. Rotfrau freut sich auf die respektvollere Toilettenkultur der Nordländer. Irgendwann muss ich noch die Geschichte mit dem schnuckeligen Herzihaus im norwegischen Nichts erzählen…ein ander Mal.
Kinder kreischen.

Massenkarambolage.

Mangelnder Auslauf der Kinder.
Nun sind wir halt bloß bis Hildesheim gekommen. Die Kinder durften auf einem Feldweg im Nix laufen. Morgen verzichten wir auf das Drehkreuz und pappschachteligen Raststättenfress für 30 Euro. Wir holen uns Semmerl vom Bäcker und lassen die Kinder beim Feldlicknick laufen. Auf angepieselte Klobrillen habe ich auch keine Lust mehr, ab morgen wird wildgepieselt! Kaltes Wasser hab ich auch, obwohl das im Auto pöapö wärmer wird…
Eingecheckt um sieben Uhr abends.

Hunger. Grantig. Müde. Genervt.
Und dass man auf chinesischen Mitnahmefraß fast ne dreiviertel Stunde warten muss und dass die Kinder nicht nur müde, grantig und sauhungrig waren, sorgte für äußerst tiefe Stirn-und Nasiolabialfalten. Jaaaaa, Rotfrau hat das alles! Dazu trommelnde Finger. Um halb neun knurrte ich der Tante überm Tresen nur ein „Geben Sie mir jetzt irgendwas zum Essen für meine zwei seit um sieben hungrigen Babys!“

Zwei Sekunden drauf rannten der kleine Preußenbayer und Rotfrau zum Hotel zurück, in welchem der gsM die Minilöwen zu bändigen versuchte.
Hunger ist der beste Koch.
Und morgen früh um halb sieben geht es weiter.
Rasender Überlebenskampf und Wildbieseln auf der Autobahn.

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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