Leben in Dänemark

Es gibt Dinge, die will man eigentlich gar nicht wissen…

Wenn man in Dänemark nach 16 Uhr ärztliche Hilfe braucht, so muss man die sogenannte lægevagt anrufen.

Dem dort diensthabenden Menschen erläutert man dann, was passiert ist und der schickt einen dann z.B. ins nächste Krankenhaus oder auch woanders hin. Es ist nicht gestattet, einfach so die Notaufnahme in einem Krankenhaus aufzusuchen. In Deutschland ersetzt die Notaufnahme immer mehr den Besuch beim normalen Arzt, wie ich schon öfter lesen musste. Vermutlich ist das Krankenhaus daher in Dänemark tabu für die Leute, die zu faul sind, zu einem normalen Arzt zu gehen.

Wie gesagt, nachdem man dem geduldigen Menschen am anderen Ende der Leitung verzweifelt versucht hat zu erklären, dass man am Dienstag von der Treppe gefallen ist, mit voller Wucht auf der Stufenkante aufgeschlagen ist und nach einem recht brauchbaren Mittwoch am Donnerstag gar keine Bewegung mehr ohne Schmerzensschreie (leider wirklich so) machen kann, darf man ins Krankenhaus. Wegen der CPRnummer ist man dort auch schon vorgemerkt.

Dort gibt es die Akuthilfe und einen (oder mehrere) diensthabenden Arzt der lægevagt. Vor diesem Zimmer sitzen viele geduldige Menschen, die ihre gelbe Gesundheitskarte durch den Anmeldungsautomaten gezogen haben. Alle warten auf Behandlung.

Ist man mit der Behandlung fertig und am ganz anderen Ende des Krankenhauses angelangt, weisen gelbe/rote Linien auf dem Boden den Weg zurück zur lægevagt in der Nähe des Haupteingangs.

laegevagt - Kopie

Was ist rausgekommen? Nun, nachdem ich geröntgt und ausführlich getestet wurde, konnte – hurra – ein Wirbelbruch ausgeschlossen werden. Alles, was ich verstanden habe, ist, dass ich einen Haufen Tabletten mitbekomme und nächste Woche meinen Arzt aufsuchen soll.

Ich habe keine Ahnung, was da hinten nun kaputt gegangen ist, aber das Opiat, das ich in einem Tütchen mitbekommen habe, ist das einzige Medikament, das mich für wenige Stunden schmerzfrei (und high) werden lässt.

Gottlob war die Kolonnenspringerin zu Besuch, denn sie holte am Freitag Nachmittag die Kinder von der vuggestue ab, während ich mich trocknen musste – von Schweiß und Tränen.

Fortsetzung folgt.

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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