Leben in Dänemark

Alkoholohren

Alkoholkonsum. Alkoholiker. Alkoholfahne. Alkoholmissbrauch. Alkoholsucht.

Wörter, die man normalerweise mit Alkohol verbindet.

Aber was sind Alkoholohren?

Ohren, nicht Nasen, welche als knallrotblaue Leuchtbommel zu erstaunlicher Größe und Unförmigkeit anschwellen und den Träger selbiger als Schnapsdrossel bloßstellen. „Saufnase“ kommt nicht von ungefähr.

Als die große rote Frau noch in der weltbesten Stadt der Welt heimisch war, fand man sie in regelmäßigen Abständen in einer alteingesessenen Kneipe, einer Institution. In jener gab es stets Livemusik und kuriose Getränke wie Strongbows oder sowas 🙂

Rotfrau trinkt sehr gerne ein Gläschen Cider (Huahaha, seit wann servieren die von der Insel „ein“ und „Gläschen“?).

Die Dänen offenbar auch, aber entgegen der Inselvariante ist skandinavischer Cider pappsüß! Eigentlich schon ein bisschen Bääääh, da ich trockene Alkoholika (schon wieder ein Schnapswort) den süßen vorziehe.

Je trockener desto Prost.

In dänischen Supermärkten findet man Cider in allen Geschmacksirrtümern von Birne über Apfel bis hin zu Holunder und Granatapfel. Es lebe das Aroma. Der Alkoholgehalt (hui, noch eins!) variiert von 0,8 bis über 7,9 Prozent. Es gibt ihn in der 1,5l – Flasche oder auch in Dosen.

Im Übrigen hat man hier nicht das verächtliche Verhältnis zu Getränkedosen wie in Deutschland. Dosen sind hier alltäglicher und waren, glaube ich zumindest zu wissen, schon vor der deutschen Pfandkeule rückgabepflichtig.

Es gibt hier also auch Cider in Dosen und da es so viele abenteuerliche Geschmacksvarianten gibt, hat der wundervolle große schwarze Mann ein Alkoholohr. Ich schaffe es einfach nicht, das zischende Ungeheuer lautlos zu öffnen!

So brüllte er gestern in erzieherischer Strenge ein „Das habe ich gehört!“ aus dem Bad, als ich um 20:15 Uhr folgende Geschmacksrichtung probieren wollte musste:

Alkoholohren - Kopie

Mist. Erwischt.

Mein Mann hat also Alkohlohren entwickelt. Fiese Detektoren, die das leiseste Zischen treffsicher zuordnen, aber für sonstige Mitteilungen seiner liebenden Ehefrau taub sind.

Hat aber ganz nett geschmeckt, das Döschen. Sehr künstlich, sehr süß (logisch, wir befinden uns ja in Dänemark, dem Land der Klebkuchen und Zuckergüsse…dazu ein anderes Mal mehr 😉 ) und nach einer Dose hat man wirklich genug davon.

Skål!

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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