Nordjütland,  Reisen in Dänemark

Der Sommer kommt nach Nordjütland

Und plötzlich verändert sich alles.

Die Menschen halten sich überwiegend draußen auf und die vermummten Wintergesichter verwandeln sich in freundliches Lächeln. Gestern Abend berührte die Sonne um exakt 22.21 Uhr den „Rand des Meeres“ am Horizont. Wäre der Himmel nicht dicht bewölkt gewesen, hätten wir uns noch lange über ein Hell freuen können. Vorgestern Nacht bin ich nach übertriebenem Kaffeegenuss erst um halb eins nach oben ins Bett gegangen, brauchte aber kein Licht zu machen. Es wird derzeit, wenn überhaupt, nur sehr spät und sehr kurz dunkel.

Blokhus - Kopie

Nächste Woche beginnen die Sommerferien und Nordjütland rüstet sich auf für die Hauptsaison. Der Strand füllt sich, verändert sich und die Preise steigen.

Aus Bayern kommend habe ich noch nie die Hauptsaison erlebt. In Bayern beginnen die Sommerferien nämlich erst dann, wenn alle anderen Bundesländer sich ausgiebig am Sommer sattgefreut haben und „uns“ den Fastschonherbst übrig lassen. Tut mir leid, aber es ist tatsächlich sehr ärgerlich, dass „wir“ allen anderen zusehen müssen, wie sie die Sonne genießen und „wir“ bekommen dann den Herbst. Wenn bayerische Kinder nach Dänemark fahren können, ist der Sommer meist vorbei und gebadet werden muss in Schwimmbädern. Der Strand ist nämlich oft schon zu kalt bzw. einfach verregnet. Rotfrau kennt daher sämtliche Schwimmbäder hier in der Umgebung und wird bald einen Beitrag darüber verfassen, denn auch in der Hauptsaison kann es mal regnen…

Sogar die Rettungsschwimmer packen nach dem 15. August ihre Sachen und verlassen den Strand, die Geschäfte kündigen ihre nahende Schließung an und beginnen mit dem Ausverkauf. Sicher, man könnte jetzt mit sinkenden Preisen gegenargumentieren. Aber Sommer ist halt schon unbezahlbar, nicht wahr?

Wo war ich?

Beim Strand. Ich wusste gar nicht, dass unser Haus- und Hofstrand Saltum ein eingezäuntes Gelände hat!? Dieses eingezäunte Gelände muss autofrei bleiben und ist offenbar als Sicherheitszone gedacht. Für Familien mit Kindern. Blockhus zäunt auch ein. Zwischen Saltum und Blokhus kann man nämlich auf dem Strand fahren, Weil das eine offizielle Route und auch beschildert ist.

Sie mögen keine Autos am Strand? Macht nichts. Da der Strand sehr breit ist – ich schätze durchaus mehr als 200 Meter – findet man absolut sicher ein ruhiges Plätzchen. Entweder in den irre hohen Dünen oder man fährt einfach ein bisschen weiter weg von den Einfahrten. Platz gibt es mehr als genug.

Autofreie Strände kommen südlich von Blokhus und im Norden bei Løkken und Nørlev. Tornby Strand kann zwar wieder mit dem Auto befahren werden, aber nicht so weit, weil der Untergrund ungeeignet ist. Man badet übrigens hervorragend in Tornby. Entweder dänischbequem mit Auto oder naturbelassen in der zauberhaften Dünenumgebung. Jeder wie er will und wer mag, wandert nach Hirtshals zum Leuchtturm und zum Bunkermuseum hoch. Ist keine Strecke und mehr als beeindruckend :-).

Strand und Toiletten. Wichtig, wie ich finde. Løkken und Tornby sind in dieser Hinsicht wahrlich vorbildlich, Blokhus und Saltum bieten nur bei den Eiscafes welche an, man darf da aber auch ohne Einkauf hingehen. Nørlev hat vereinzelt Toilettenhäuser errichtet. Das Einrichten von Dünenklos, also klassisches Wildbieseln ist unerwünscht, lassen Sie es lieber. Dafür dürfen Sie sich in den öffentlichen Toiletten auch mit warmem Wasser die Hände waschen.

Wir waren heute am Meer und es war wundervoll.

Und morgen?

Wer weiß? Wir haben nämlich jetzt Urlaub. Im Sommer. Am Meer. 🙂

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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