Leben in Dänemark

Ach du Schreck, ich habe eine Woche verloren!

Es ist genau 20:49 Uhr, Samstag Abend.

Samstag? Schon wieder?

Eine weitere Woche hat sich schier ins Nichts aufgelöst und ich habe das Gefühl, als wäre seit letztem Samstag nur ein Zwinkern vergangen. Gefühlte tausend ungelesene Emails türmen sich in meinem Postfach, genauso vielen will und muss ich noch antworten, die Reiseversicherung muss ich  kündigen, weil die hier in Dänemark nicht mehr gültig ist (sie haben mir das zwar mitgeteilt, aber den Jahresbeitrag trotzdem abgebucht … ), dies erledigen und das noch tun. Und trotzdem ist mir eine Woche irgendwie verloren gegangen!

Die Zwillinge liegen oben in ihren Bettchen, der wundervolle große schwarze Mann ist bei ihnen und erzählt eine Gutenachtgeschichte, der Preußenbayer sitzt mit seinem Papa – der dicke Preuße ist heute angereist, bleibt ein, zwei Tage hier, bevor er dann mit seinem Kind verreist – oben im Zimmer und guckt eine DVD und ich sitze hier und frage mich, wo die letzte Woche geblieben ist!

In meinem Kopf tickt ein Laufstreifen:

Montag: Kinder nach ihrem Urlaub wieder in die Vuggestue gebracht. Viel Überzeugungsarbeit bei minimalem Tempo. Danach Einkaufen. Um halb 12 wieder zu Hause, 1 Stunde verschiedene Anrufe nach Deutschland erledigt, einen Blogeintrag verfasst, Hausarbeit, Kinder um 15:30 Uhr abgeholt, Familienalltag mit viel zu viel Wäsche…

Dienstag: Zwillinge in die Vuggestue gebracht, minimal schneller als am Montag. Das lief noch nicht so richtig. Preußenbayer zum Einkaufbummel genötigt. Er brauchte Schuhe. Er hatte sogar drei Paar probiert, alle waren „hässlich!“. Strickte Weigerung, einen weiteren Schuhladen zu betreten. Um 13 Uhr wieder zu Hause. Haushalt – habe ich was publiziert? -, Kinder um 15:30 Uhr abgeholt. Familienalltag mit enorm viel Aufregung: Wikinger kopfüber geturnt und in den Sandkasten gestürzt. Schlimm. Einladung bei Nachbarn, die am nächsten Tag verreisten und deren Haus wir hüten sollen.

Mittwoch: Wikingerchen ging es miserabel, Elternbett vollgekotzt. GsM mit Wikinger beim Arzt, während Belgier in die Vuggestue gebracht wurde. „Ich bin ein großer, starker Mann. Und brav.“ Belgier weinte bitterlich, weil er ohne seinen Bruder in den „Kindergatten“ musste. Wikinger hatte leichte Gehirnerschütterung und es war gut, dass er den Tag alleine mit Mama war. Innige Umarmungen, als die beiden Kinder sich wieder hatten. Ruhiger Familienabend, um Wikinger zu schonen. Er wollte unbedingt wieder in den „Kindergatten“. Viel zu viel Wäsche…

Donnerstag: Vuggestue passte auf Wikingerchen auf, Handybereitschaft. Rotfrau bekam ihre Gebisssanierung in der größeren Nachbarstadt. Wieder Daheim um 13 Uhr: Preußenbayer hatte die ganze Wohnung aufgeräumt! Gemeinsames Eisessen und nichtstuendes BigBang bis um 15 Uhr. Danach Zwillinge abgeholt. Steine zum Genbrugsplatz gebracht. Gebügelt bis 22. 21 Uhr.

Freitag: Zwillinge in die Vuggestue – es war schon wieder 9:45 Uhr! – Preußenbayer aus dem Bett geworfen und in insgesamt 10 Schuhläden geschleift. Der Herr hat sich dann letzten Endes für ein Paar todschicke Clarks entschieden! Heim um 13:30 Uhr, Rasenmähen, Haushalt, Kinder um 15:30 Uhr. Familienzeit und noch mehr Wäsche. Gebügelt bis 21:45 Uhr.

Samstag: Haushalt, Wäsche (ja himmelherrschaftszeitn nochamal!), Gästzimmer hergerichtet, Ankunft des dicken Preußen um 14 Uhr. Kaffee, geplaudert, getrennte Ausflüge, Abendessen, Familienirrsinn. Kinder im Bett und gsM kam stöhnend nach unten um 21:13 Uhr.

Irgendwie schlimm.

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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