Ich als Mama

Aus Kindern werden Leute – 2

Meine Zwillinge sind keine Babys mehr.
Einerseits bin ich ein bisschen froh darüber, denn mit ihrem zunehmenden Alter wird es leichter, sie auch ohne einen dritten Arm zu versorgen. Andererseits legt sich eine rasant wachsende Wehmut über mein Herz, die ich nur schwer in Worte fassen kann.
Irgendwie wird mir immer mehr bewusst, dass sich meine Jungs von mir entfernen.
Alle drei. Der Zwillinge trotziges „Geh weg, Mama!“ wird viel zu schnell Realität werden. Meine Kinder werden groß und gehen dann wirklich weg. Dabei habe ich sie doch erst gestern im Arm gehalten und an ihrem herrlichen Babygeruch geschnuppert? Mein Preußenbayer ist inzwischen einen Kopf größer als ich! Auf dem nur drei Jahre alten Hochzeitsfoto reicht er mir nicht mal zur Schulter und die Zwillinge waren Babys mit Schnuller! Wir haben gestern die Bilder betrachtet und festgestellt, dass mein großer Bub erwachsen geworden ist. So schnell. Dabei habe ich mich doch erst gestern in seinen riesigen, blauen Kullerbabyaugen verloren?
Sogar mein kleiner, zarter Neffe ist auf einmal ein schlaksiger, großer Schulbub geworden. Nur noch kurz darf man sehen, dass der „Ichbinschongroß“ eigentlich noch ein Kind ist. Und es war so zauberhaft, ihm dabei zuzusehen, im Sonnenuntergang herum zu tanzen.
Die Zeit rennt und an den Kindern sieht man, wie schnell sie das tut. 
Wir machen uns das Leben so schwer. Immer haben wir Sorgen, Probleme und Streitereien. Dabei gäbe es weit Wichtigeres zu tun: 
neffe
Zum Beispiel ein Tanz im Sonnenuntergang. Mal sehen, ob es heute wieder so herrlich wird?

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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