Leben in Dänemark

Zwölf Monate – durch's Jahr gelaufen (5)

Der Juni neigt sich dem Ende zu und es ist Sonntag. Zeit für mich, einen Blick nach unten zu werfen – obwohl das im heutigen Falle eher „nach vorne“ heißen müsste. Ich beteilige mich hiermit wieder an Zeilenendes Fotoprojekt und frage mich selbst:
Was machen meine Füße so das ganze Jahr? Wo befinden sie sich jeweils am letzten Sonntag im Monat?
Heute liegen sie auf der Couch, genau wie der Rest der großen, roten Frau. Und das tat selbige gestern auch den ganzen Tag. Sie ist nämlich krank. Wie immer, wenn sie die Türen abgeschlossen und allen eine erholsame Urlaubszeit gewünscht hat. Der erste Urlaubstag bedeutet für sie seit vielen Jahren einen körperlichen Zusammenbruch.
Juni
Das klingt vielleicht jetzt etwas dramatisch, aber tatsächlich habe ich den kompletten Samstag schlafend verbracht und auch heute geht es mir noch nicht wirklich gut. Ich habe eitrige Mandeln und ein starkes Krankheitsgefühl am ganzen Körper. Und wie immer bin ich bald wieder auf den Beinen, um mich dann wirklich zu erholen.
„Also alles wie immer!“, möchte ich salopp sagen.
Nicht wirklich, denn dieses Jahr ist es anders.
Wie immer habe ich die Türen abgeschlossen – zum 19. Mal übrigens. Nach 19 Jahren liege ich also auf der Couch und schnuppere den Duft eines zauberhaften Blumenstraußes ein. Meines Abschiedsstraußes.
Die große, rote Frau steht vor einem Neuanfang. Noch weiß sie nicht, wohin ihre Füße sie tragen werden. Ein Zurück gibt es [vermutlich] nicht mehr, doch das ist auch gut so.
Auf in ein neues Abenteuer, Rotfrau!  

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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