Leben in Dänemark

Ich nenne das nordische Gartenkunst!

Wissen Sie, ich bin ja eher nicht so mit einem grünen Daumen gesegnet. Liebevolle Pflanzengeschenke blühen sich bei mir auf der Fensterbank die Seele aus dem Leib – und das war’s dann. Küchenkräuter darben auf der Fensterbank, um dann irgendwann als beiges Stroh aus dem Fenster zu fliegen. Der nächste Erwachsene, der im Garten rumspaziert, befördert selbiges auf den Komposthaufen. Der gsM hat sogar schon einmal ein derartiges Wurfgeschoss wiederbelebt und liebevoll in einen größeren Pflanztopf versetzt, gepäppelt und gegossen – jetzt nibbelt es erneut langsam auf der Terrasse ab.
In meiner Wohnung steht eine einzige Topfpflanze und um die kümmert sich der gsM. Ansonsten sind sämtliche Fensterbänke leer bzw. mit anderen wichtigen Dingen bestückt. Hier noch einmal für alle das zauberhafte Lämpchen <3
Lampi .jpg
Während ich sehr gut Lämpchen und andere Herrlichkeiten finden kann, habe ich leider nicht das Talent, einen Garten so zu planen und zu gestalten, dass der dann auch wirklich so wird, wie ich es gerne hätte! Also muss ich mich oft auf ein Talent stützen, über das ich mich oft richtig freue: Ich kann aus … Bonbons machen. Jawoll, darin bin ich sogar richtig gut!
Der Vorbesitzer unseres Hauses hatte die prachtvolle Idee, den allerwichtigsten Durchgangsweg in asiatischem Stil zu gestalten. Von der Garage führt ein Weg in den Garten, rechts und links davon wurden zwei Holzterrassen gebaut. Und genau dieser „Gang“ war mit grauem, spitzigen Kies gestaltet, dem ein mannshohes, schnittiges (in der Tat ziemlich scharf!) Bambusarrangement  zu Leibe rückte. Es nervte ungeheuerlich, auf dem jährlich schmaler werdenden Weg in den Garten zu tänzeln. Tänzeln, weil es wahrlich schmerzhaft war, barfuß über die vielen, scharfen Spitzen zu gehen und sich am Bambus Schnittwunden zuzufügen.
Letztes Jahr hatte ich genug von Asien im dänischen Garten und ich griff beherzt zu Spaten und Schaufel.
Überall im Garten wurde Kies verteilt, ein Teil zu einem improvisierten Steinbeet aufgeschüttet, der verflixte Bambus ausgegraben und dann fleißig Gras ausgesäht:
Garten.jpg
Wie man gut sehen kann, ist besagter Durchgang sehr schmal und muss außerdem oft benutzt werden.
Inzwischen weiß ich, dass die Idee mit dem Kies aufgrund des braunen Streifens im Grün geboren worden war. An einer durchgehenden Grünfläche erfreuten wir uns nämlich lediglich wenige Wochen – als der Durchgang wegen des keimenden Grases gesperrt war.
Eine neue Idee musste her.
Kein Problem. Am Strand von Tornby liegen ziemlich viele derartige Ideen herum und daher habe ich heute damit begonnen, den ungeliebten Braunstreifen zu dekorieren. Fußweich und rundgeschliffen:
Garten2.jpg
Was man nicht verstecken kann, setze ich in Szene und bezeichne das selbstbewusst als  Nordische Gartenkunst.
Basta 🙂

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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