Leben in Dänemark

Dänische Kultur: j-dag

Gestern war ein bedeutender Tag in Dänemark: der j-dag.

Und so wie man ihn ausspricht, nämlich „JOLL – DÄI„, so wurde er gefeiert: ganz toll, JAWOLL!

Das J steht für „jul“ (Weihnachten) bzw. „julebryg“ (Weihnachtsbier), welches jeweils am ersten Freitag im November um 20:59 Uhr zum Ausschank in Bars und Restaurants freigegeben wird. Neben dem Weihnachtsbier gibt es auch ein Osterbier, um welches aber nicht so ein Tamtam gemacht wird wie um das julebryg. Viele Brauereien brauen ein solches, doch wurde der j-dag durch die Brauerei Tuborg groß gemacht.

Glædelig jul og godt Tub’år!  

Mit dem j-dag beginnt quasi die dänische Weihnachtszeit. Und hätte die Klasse meines persönlichen Außenreporters ein wenig eher bei der Brauerei Tuborg angefragt, hätte jene das an diesem Tag stattfindende Freitagscafé sogar gesponsert und gratis julebryg und nissehuer (Weihnachtsmützen) geliefert.

Da der Preußenbayer das Gymnasium besucht, in welchem die Schüler in der Regel über 16 und die Mehrheit über 18 sind, darf dort auch Bier getrunken werden. Einmal im Monat wird ein Schulfest ausgerichtet, an dem alle Schüler und Lehrer teilnehmen dürfen und jedes Mal ist eine andere Klasse der Gastgeber. Der Gewinn ist für die jeweilige Klassenkasse vorgesehen. Sinn ist es, ein positives Schulleben zu gestalten und sich im Klassen und Jahrgangsstufen übergreifenden Miteinander wohl zu fühlen.

Man hygger sig!

Wie mir anschaulich erklärt wurde, ist der Ausschank von „harten“ Getränken streng untersagt und die Verkäufer dürfen auch nicht aktiv zum Kauf von Alkohol animieren, also quasi zum Trinken auffordern. Selbst gemixte Getränke dürfen erst nach Verkostung und Freigabe durch den Schulleiter verkauft werden. Die Bowle vom letzten Monat musste „wohl von denen selbst getrunken werden„, weil sie zu hochprozentig gewesen sei, so der Preußenbayer.

Die Freude war also groß, als es Preußenbayers Klasse, in der er mit 17 Jahren im Übrigen der Jüngste ist, zufiel, das Freitagscafé am diesjährigen j-dag auszurichten. Die Diskussion über den Verkaufspreis der æbleskiver und die Planung der Kleidungsordnung fand ich ziemlich witzig. Alle sollten mit Weihnachtsmützen kommen und einige hatten sich sogar die blauen Tuborgmützen bestellt:

1

Nach dem Fest hatten sich viele dazu aufgemacht, in die gade nach Aalborg zu fahren und den j-dag ordentlich zu feiern.

Genau darum ist 1999 der j-dag vom ursprünglichen Mittwoch auf einen Freitag verschoben worden, weil auffallend viele Schüler am Folgetag nicht zum Unterricht kommen konnten…

Nun ist also Weihnachtszeit in Dänemark. Und wie die Dänen das feiern, kann man schön im folgenden Video beobachten. Und mich stört es nicht im Geringsten, dass im Video derart viele Sprachen vorkommen! Es passt irgendwie.

Glædelig jul <3

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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