Leben in Dänemark

Kindheit in Dänemark: Vuggestue und Kindergarten

Heute feierten wir den fünften Geburtstag unserer Zwillinge.

Fünf!

Ich kann es selbst kaum glauben, wie schnell diese fünf Jahre verflogen sind.

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Kindergeburtstage in dänischen Kindergärten

Stolz wie Bolle, weil sie ja jetzt endlich „große Männer“ sind, gingen die Burschis heute Morgen in den Kindergarten, um mit den anderen Kindern ihren besonderen Tag zu feiern. Und weil es eben Zwillinge sind, standen dort auch zwei dänische Fahnen im Essbereich der Gruppe.

Jedes Geburtstagskind wird nämlich mit Fahnen begrüßt, die Kinder singen ein Geburtstagsständchen und rufen im Anschluss lautstark das übliche „hu…aa„.

Das soll eigentlich „Hurra!“ heißen und wird auch so geschrieben, aber bei uns im Vendsyssel stehen die Dänen bei Geburtstagsfeiern/Festveranstaltungen/Ehrungen usw. auf, erheben ihre Gläser, singen aus vollem Halse und beenden den Toast mit einem dreifachen „Hu….aa, hu….aa, hu….aa!“.

Mich erinnert das jedes Mal an ein Bellen!

Dann gibt es reichlich Kuchen und man geht zum gemütlichen Teil über. Zur bekannten Hygge, Sie wissen schon… 😉

Ich habe also für die Kleinen einen typisch dänischen Kindergartenkuchen gemacht: etwas mehr Zucker, viel Schokolade, Creme, farbige Glasur UND

mit Gummibärchen dekoriert.

In den vergangenen Kindergartenfesten wurden meiner Meinung nach überraschend viele, bunt gefärbte Gebäckstücke in der Kuchentheke angeboten, doch meine Freundin teilte mir mit, Dänen mögen Farbe im Essen.

Und Gummibärchen auf ihren Geburtstagskuchen.

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Weil wir die Gruppe im August wechseln mussten, konnte ich getrost den gleichen Kuchen wie im vergangen Jahr anbieten, welcher erneut für große Begeisterung sorgte.

Es regnete heute den ganzen Tag wie aus Eimern und so hätte ich beim Hinauslaufen beinahe übersehen, dass die Kinderwägen der Vuggestue nach draußen geschoben wurden.

Pssst!

Leise!

Vuggestue 

Seit August ist die Vuggestue in den Kindergarten integriert, daher auch die erwähnte Auflösung der bisherigen Kindergartengruppe.

Unsere Kinder mussten vor zwei Jahren noch in ein anderes Haus gebracht werden, als sie die Vuggestue, die vergleichbar mit einer deutschen Kinderkrippe ist, besuchten.

Vom Babyalter bis zum dritten Geburtstag werden die Kinder in kleinen Gruppen von 6:00 bis 17:00 Uhr betreut, wobei man selbst täglich Hol- und Bringzeiten bestimmen und auch variieren darf. Die Eltern bezahlen einen Pauschalpreis, der Essen und Trinken, Windeln und Ausflüge beinhaltet. Unsere Zwillinge kosteten damals im Monat 4700 kr, also ca. 630 Euro.

Babys müssen draußen schlafen 

In der Vuggestue müssen die ganz Kleinen zwei- bis dreimal schlafen, je nach Alter, die Älteren legen sich nach dem Mittagessen in ihre putzigen Bettchen. Betten und Bettzeug werden von der Einrichtung zur Verfügung gestellt und auch gepflegt. Die Kinderwägen mit den angeschnallten Zwergerln kommen aber nach draußen.

Bei Wind und Wetter und auch im Winter.

 

 

Dass Babys tagsüber draußen schlafen, ist in Dänemark üblich und deshalb stehen die Kinderwägen mit den schlafenden Kindern auch nicht im Café oder im Restaurant, sondern draußen vor der Tür.

Die Schalen dänischer Kinderwägen sind viel länger als die deutschen und man sieht die Buggy-Variante hier fast gar nicht. Wenn ein Baby sitzen gelernt hat, dann sitzt es eben in der Schale. Hierzu gibt es einen Gurt und ein Gestell, das einfach im Wagen befestigt wird:

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Dänische Kinderwägen sind viel länger und daher können sie ziemlich lange benutzt werden, auch mal zusammen mit dem Geschwisterchen. Es gibt sogar Kinderwägen, in denen vier Winzlinge Platz haben. Das sieht so niedlich aus, wenn die Tagesmütter mit solch lustigen Gefährten spazieren gehen und vier neugierige Köpfchen herausgucken. Ein Foto kann ich leider nicht davon zeigen, weil ich mich nicht traue, einfach wildfremde Kinder zu fotografieren.

Kindergarten

Mit drei Jahren wechselt man in den Kindergarten. Und der ist im Wesentlichen genau so, wie wir ihn aus Deutschland kennen, allerdings sind die Hol- und Bringzeiten weiterhin flexibel.

Der Kindergartenalltag ist identisch: Es wird gespielt, gesungen, geturnt und die Vorschulkinder, in unserem Kindergarten lange ben (lange Beine) genannt, bekommen ein besonderes Programm geboten.

Und ab und an schreien eben alle lauthals „hu….aa„!

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Ich bin Marion und schreibe in unserem Onlinemagazin Meermond zu den Themen Reisen, Fotografie, Kultur und unser Leben in Skandinavien.

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